Poland, where the torch of freedom still burns: Solidarity with the people of the Ukraine

God bless Poland and the solidarity of the Polish people with the people of Ukraine in their struuggle for democracy and the rule of law.

Such solidarity should come as no surprise, as it was the courage of the Polish shipbuilders under the leadership of Lech Walensa in 1981 which triggered a series of events which ultimately led to the fall of the Berlin Wall in 1989, and the breakup of the Soviet Union in 1991.

See:

Klaus Brill, “Polnisch-ukrainische Beziehungen: Anteilnahme in Blau-Gelb,” Süddeutsche Zeitung, 25. Februar 2014 (18:14 Uhr).

>Wie kaum ein anderes Volk in Europa verfolgen die Polen den revolutionären Umsturz in der Ukraine. Tausende beteiligten sich am Wochenende in Städten wie Warschau, Breslau und Lublin an Solidaritätskundgebungen. Dabei ist das Verhältnis zwischen den Völkern historisch keineswegs ungetrübt.

Man hört ihn täglich, und er wirkt sehr entschieden. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, sonst nicht der Gesprächigste, lässt seit zwei Wochen keinen Tag vergehen, ohne sich zum Geschehen in der Ukraine zu äußern. “Die Annahme, es könnte innerhalb der nächsten Stunden oder Tage zu einem Happyend kommen, ist völlig unbegründet”, warnte er schon vorige Woche. Dann rief er seine Landsleute auf, als Zeichen der Solidarität mit den Nachbarn im Osten abends brennende Kerzen in die Fenster zu stellen. Und am Dienstag appellierte er an die Ukrainer, jetzt nicht vorrangig auf Rache zu sinnen, sondern ihr Land vor dem Staatsbankrott zu retten.

Donald Tusk zieht in dieser Sache mit seinen Landsleuten an einem Strang. Den revolutionären Umsturz in der Ukraine be-gleitet wohl kein anderes Volk in Europa mit so lebhafter Anteilnahme wie die Polen. Der Kulturpalast in Warschau, das höchste Gebäude des Landes, wird seit Tagen nachts in blaues und gelbes Licht getaucht, es sind die ukrainischen Nationalfarben. Auch die Zeitungen schmücken ihre Sonderseiten inzwischen schon routinemäßig mit blau-gelben Streifen.

“Brüder, wir bewundern euch”

Die Gazeta Wyborcza als führendes Blatt des Landes druckte gar eine blau-gelbe Doppelseite mit der ukrainischen Aufschrift “Wir mit Euch” und bat die Leser, sie wie eine Flagge ins Fenster zu hängen. “Brüder, wir bewundern Euch”, lautete der Titel eines Leitartikels von Chefredakteur Adam Michnik, der selber ein legendärer Freiheitskämpfer war. “Die Polen verstehen die Tragik der ukrainischen Geschichte”, schrieb Michnik. “Denn sie kennen aus der eigenen Vergangenheit den Preis, den sie für ihr Streben nach einem freien und würdigen Leben zahlen mussten.”Das ganze Land schwelgt in Solidarität, auch wenn das nachbarschaftliche Verhältnis historisch nicht ungetrübt ist. Im Zweiten Weltkrieg hatten in Wolhynien und Ost-Galizien, zwei Regionen, die einst zu Polen gehörten und seit 1945 Teil der Ukraine sind, ukrainische Aufständische unter deutscher Besatzung Massaker an Zehntausenden polnischen Zivilisten verübt, später kam es zu Gegenschlägen.

In diesen Tagen des Freiheitskampfes auf dem Maidan in Kiew aber tritt dies alles zurück hinter dem Wunsch der Polen, dass auch die Ukrainer die Diktatur endgültig überwinden mögen. Tausende beteiligten sich am Wochenende in Städten wie Warschau, Breslau und Lublin an Solidaritätskundgebungen.

Ukrainische Verletzte in polnischen Krankenhäusern

Man sammelte Geld für die Unterstützung der Nachbarn, und in katholischen Kirchen wurden unzählige Messen gelesen. Mindestens 17 ukrainische Verletzte der Kämpfe in Kiew befinden sich in polnischen Krankenhäusern. Und schon seit längerem bereitet Polen sich nach den Worten seines Ministerpräsidenten Tusk auch darauf vor, notfalls ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen.

Der Aktivste der Aktiven aber ist der Außenminister Radosław Sikorski. Er hatte am Wochenende mit seinem deutschen Kollegen Frank-Walter Steinmeier und dem Franzosen Laurent Fabius in Kiew unter dramatischen Umständen verhandelt. Wie er später sagte, nutzte er dabei “alle Argumente, auch die emotionalen aus unserer eigenen polnischen Geschichte”. Der erzielte Kompromiss aber wurde durch den wütenden Widerstand auf dem Maidan und den Fortgang der Revolution überrollt.

Sikorski sieht sich heute von der nationalkatholischen Opposition in Polen angegriffen, weil er auf dem Höhepunkt des Ringens die Kiewer Oppositionellen mit Verweis auf die polnischen Revolutionserfahrungen zur Annahme des Kompromisses gedrängt – mit den Worten: “Andernfalls werdet ihr Kriegsrecht haben, ihr werdet die Armee haben und ihr werdet alle tot sein.” “In wessen Namen hat Sikorski das gesagt?”, fragte daraufhin der polnische Oppositionsführer Jarosław Kaczyński. “Das ist eine sehr weitgehende Drohung.” Sikorski gab trocken zurück: “Es ist leicht, vom Kanapee in Warschau aus zu kritisieren.”

Meanwhile, :in the United States, cold Realpolitik rules in the Obama administration, as the president shows no passion for the cause if freedom in the Ukraine.

See

Peter Baker, “Wary Stance From Obama on Ukraine,” New York Times, February 24, 2014.

The Trenchant Observer

About the Author

James Rowles
"The Trenchant Observer" is edited and published by James Rowles (aka "The Observer"), an author and international lawyer who has taught International Law, Human Rights, and Comparative Law at major U.S. universities, including Harvard, Brandeis, the University of Pittsburgh, and the University of Kansas. Dr. Rowles is a former staff attorney at the Inter-American Commission on Human Rights (IACHR) of the Organization of American States OAS), in Wasington, D.C., , where he was in charge of Brazil, Haiti, Mexico and the United States, and also worked on complaints from and reports on other countries including Argentina, Chile, Uruguay, El Salvador, Nicaragua, and Guatemala. As an international development expert, he has worked on Rule of Law, Human Rights, and Judicial Reform in a number of countries in Latin America, the Caribbean, Africa, the Middle East, South Asia, and the Russian Federation. In the private sector, Dr. Rowles has worked as an international attorney for a leading national law firm and major global companies, on joint ventures and other matters in a number of countries in Europe (including Russia and the Ukraine), throughout Latin America and the Caribbean, and in Australia, Indonesia, Vietnam, China and Japan. The Trenchant Observer blog provides an unfiltered international perspective for news and opinion on current events, in their historical context, drawing on a daily review of leading German, French, Spanish and English newspapers as well as the New York Times, the Wall Street Journal, the Washington Post, and other American newspapers, and on sources in other countries relevant to issues being analyzed. Dr. Rowles speaks fluent English, French, German, Portuguese and Spanish, and also knows other languages. He holds an S.J.D. or Doctor of Juridical Science in International Law from Harvard University, and a Doctor of Law (J.D.) and a Master of the Science of Law (J.S.M.=LL.M.), from Stanford University. As an undergraduate, he received a Bachelor of Arts degree, also from Stanford, where he graduated “With Great Distinction” (summa cum laude) and received the James Birdsall Weter Prize for the best Senior Honors Thesis in History. In addition to having taught as a Lecturer on Law at Harvard Law School, Dr. Rowles has been a Visiting Scholar at Harvard University's Center for International Affairs (CFIA). His fellowships include a Stanford Postdoctoral Fellowship in Law and Development, the Rómulo Gallegos Fellowship in International Human Rights awarded by the Inter-American Commission on Human Rights, and a Harvard MacArthur Fellowship in International Peace and Security. Beyond his articles in The Trenchant Observer, he is the author of two books and numerous scholarly articles on subjects of international and comparative law. Currently he is working on a manuscript drawing on some the best articles that have appeared in the blog.